Renaturierung der Gewässereinzugsgebiete - Wiederherstellung eines Lebensraumes

Besonderheiten - Unfälle


Auflistung der Einträge bzw. Vorkommnisse seit 2008 nach Datum, Art, Alarmierungsweg

20080419 Rathschek, Feinsediment      Arge, PI Andernach, KVMYK, Kripo MY

20090820 Tote Fische Bypass              Arge, KVMYK, PI A, Kripo KO

20100326 Fäkalien Igelskaul                 Arge, PI A, KVMYK, VG

20100630 Tote Fische im KB                 Arge, KVMYK, Labor, Bachpate

20110000 Chlor Pellenzbad                    Arge, VG intern

20120620 Schaumteppich Plaidt           Arge, PI A , KVMYK, Feuerwehr, Labor

20130628 Öl Haagsmühle                     Arge, 112, Feuerwehr, KVMYK, Labor, Kripo KO

20130925 Weißfärbung Plaidt               Bürger, PI A, Arge

20140426 Löschwasser Mayen              KVMYK Martin Schmitt Meldung, Arge

20140430 Öl Mendig                             VG Mendig, KVMYK, Arge

20140729 Öl Gewerbegebiet Plaidt       Bürgerin, Gemeinde, 112, Arge, PI A, Kripo Ko

20140821 Pflanzengärsaft KB (A61)      KVMYK, Arge

20140910 Speiseöl KB Plaidt                 SAC, Arge, 112, Feuerwehr, KVMYK

20150606 RAR Mendig                          VG, Labor-Messungen, Arge

20160311 Ätznatronlauge                      Bürger, Arge, 112, Fw, PI A, KVMYK, Kripo KO


Arge Unfälle-Besonderes Auflistung Einträge

Am 11.03.2016 wurden einige tausend Liter Ätznatronlauge am Standort der Burgquelle in Plaidt in die Nette eingebracht. Der Zeitpunkt des Einbringens kann zwischen dem 07. Und 11. O3 2016, eher Donnerstag oder Freitag, liegen. Aber das muss durch Vernehmung genau feststellbar sein.
Elmar Weinand wurde dieser Umstand am 11.03 um 15.50 Uhr gemeldet. Danach sah er sich mit dem Melder das Betriebsgelände von außen und dort die ca. 150 bis 200 qm große Ätznatronlache an, die fast nur noch aus Schlamm bestand. Der Flüssigteil war bereits durch die Oberflächenentwässerung des Geländes über eine ca. 150 bis 200 m lange 30er Tonrohrleitung in die Nette abgeflossen. Durch den nachlaufenden Laugenschlamm war die Rohrleitung. Verstopft.
Dann löste Elmar  Weinand den Alarm über die 112 aus.
Nacheinander trafen die Feuerwehr Plaidt, die Polizei und der ehemalige Betriebsleiter der stillgelegten Burgquelle am Ort des Geschehens ein. Später kam auch Herr Schröder, ein Mitarbeiter der KvMyk, dazu.
Die Feuerwehr verschloss mit einem Ballon (mit Auslassventil) das Rohr am Auslauf.
Laut Herrn Schröder machten er und die Polizei genügend Aufnahmen, die den Zustand dokumentieren.

Samstags war die Firma Wambach mit ein paar Mann und zwei schweren LKW vor Ort, um das Betriebsgelände zu reinigen, die mit dem Laugenschlamm in Berührung gekommen Teile, wie Z. B. Paletten, unter Überdachungen unterzubringen. Auch hatte die Firma den Auftrag, den Schlamm aus dem Rohrsystem zu lösen und herauszupumpen.

Wie kam es überhaupt zu dieser Katastrophe? Ein Schrottverwerter hatte durch die Fa. Burgquelle den Auftrag erhalten, zumindest oder zunächst den Tank mit der Lauge zu entfernen. Es kann nur so sein, dass der dann, ob nach Rückfrage oder nicht oder in geistiger Umnachtung, die Ventile öffnete und den Inhalt in den Gully, den Hofabfluss, laufen ließ. Wenn denn der Ablauf nicht in einem Schwung geschah, weil das Entwässerungssystem seit 15 Jahren (?) nicht mehr gereinigt worden ist, geschah dieser Vorgang langsam. Erschwerend für das Bemerken dieses Eintrags, vor allem für Elmar Weinand, der ca. 2 km flussabwärts am Wasser wohnt, ist die türkis-grünliche Färbung der Lauge. Der Wasserstand der Nette war zum Zeitpunkt des Eintrags ca. 30 cm höher als normal bei einer Bachbreite von 6 – 7 Meter.
Schäden an der Flora und Fauna im Gewässer müssen ermittelt werden.

Der Ablauf dieses Geschehens ist absolut grauenvoll. Beim Schreiben dieses Berichtes wird dem Verfasser übel. Für die Verantwortlichen kann keine Strafe zu hoch sein.

Am 06.06.2015 fand die Großveranstaltung Rock am Ring in Mendig statt. Bereits im Vorfeld wurden von Anliegern, Pächtern, Umweltverbänden und der VG Pellenz Bedenken zu der mit ca. 90.000 Besuchern ungewöhnlich großen Veranstaltung geäußert. Deshalb wurden von der VG Pellenz Proben des vorbeifließenden Kellbaches, bzw. des Krufter Baches vor, während und nach der Veranstaltung in Auftrag gegeben.

Zu niedriger Sauerstoffgehalt und zu hohe Nitrit Belastung (NO2 steht für das Gas Stickstoffdioxid, das Anion des Nitrit, das Nitroniumion NO2) sind bei geringer Über-höhung auf Dauer und bei hoher Überhöhung sofort tödlich für die Fauna. Das galt es zu beobachten und festzuhalten.
Bei der letzten Messung unterhalb der Mendiger Kläranlage am 08.06.2015 fiel ein bis zu 20 mal höherer Nitritwert von ca. 8,0 mgl an, der bereits für adulte Fische tödlich ist. Für Salmonidengewässer ist das absolut untragbar. Die adulten Tiere sterben auf Dauer bei Werten über 1,0 mgl. Das viele Oberflächenwasser von der Nacht vom 5. Auf den 6.6., das der Kläranlage zugeführt wurde, und das direkt eingeleitete Abwasser aus den Sanitärzelten und Urinalrinnen war zu viel für die Anlage, obwohl die Dixis zum größten Teil in anderen Kläranlagen entsorgt wurden.
Es herrschten bereits bei der Anreise der ersten 50.000 Besucher chaotische Zustände. Zufahrtsbereiche für die sanitären Entsorgungsfahrzeuge waren mit Zelten zugestellt. Anfangs waren nur zwei Fahrzeuge im Einsatz. Die zu entsorgenden Dixi Klos liefen zum Teil über.
Der Parkplatz grenzte direkt am Ufer des Kellbaches, das nachts als Toilette benutzt wurde.

Rock am Ring 2016 ist bereits in der Vorbereitung und ausverkauft. Ob die die Verantwortlichen in diesem Jahr in der Lage sind, weil sie aus dem Chaos des letzten Jahres gelernt haben, den Erfordernissen angepasst zu reagieren und entsprechend zu organisieren? Diese Großveranstaltungen sind wohl sehr gewinnintensive Geschäfte. Die negativen Einflüsse für die Umwelt spielen deshalb auch nur eine untergeordnete Rolle. In diesem Jahr auch? Sicher!

Am 10.09.2014 gab es einen Speiseöleintrag in Plaidt in den Krufter Bach. Die 112 wurde alarmiert. Die schickte FFw, die keinen Ölfilm sahen. Von der Arge Nette wurden Proben genommen. Der Speiseölverdacht bestätigte sich. Die KvMyk kam vor Ort und bestätigte den Ölfilm, der dann schon nachließ. Es wurden keine weiteren Maßnahmen nergriffen. 

Es geschah am 21.08.2014. Auf einem Grünschnittlagerplatz rechts (nach Norden fahrend) der A61 an der K53 von Nickenich kommend Richtung Mendig hat sich in dem abgelagerten Grünschnitt Faulsaft gebildet und ist von dort in die Oberflächenentwässerung gelangt, die in den Laacher Graben mündet, der wiederum im Krufter Bach endet. Wambach hat Ballon gesetzt, gespült und die Brühe in die Abwasserkanalisation verbracht. Die Feuerwehr der VG Pellenz versicherte: Das waren natürliche Säfte, die ins Wasser gelangt sind. Es bestand keine Gefahr für Leib und Leben in der Tierwelt“.

Am 29.07.2014 fand nach Starkregen ein Öleintrag in die Nette aus dem Plaidter Industriegebiet bei Saffig in die Nette oberhalb des Rauscher Parkes statt. Alarmierung hat stattgefunden. Feuerwehr, Polizei und die Abteilung Abwasser der VG Pellenz waren vor Ort. Defekter Ölabscheider, Oberflächenabspülung? Der betroffene Kanal wurde geschlossen und gereinigt. Keine großen Schäden, weil der Wasserstand ziemlich hoch war.

Im Mai 2014 ereignete sich ein Ölunfall in Mendig. Ein Hilfeangebot dr Arge Nette wurde abgelehnt, besonders da man sich schon mit der KvMyk deshalb in Verbindung gesetz habe.

Am 26.04.2014 gelangte beim Löschen einer Industriehalle in Mayen, in der Feueranzünder gelagert waren, verunreinigtes Löschwasser in die Nette. Das Wasser wurde kontrolliert. Es gab keine Auffälligkeiten. Die Arge Nette und der Fischereiverband Mayen wurden durch die KvMyk informiert.

Am 25.09.2013 wurde aus Plaidt eine völlige Weißfärbung der Nette gemeldet. Die Polizei wurde alarmiert. Proben wurden genommen. Recherchen wurden angestellt. Die Länge der weißen Fahne wurde auf 2 km geschätzt. Das bedeutete, dass der Verursacher aus dem oberen Plaidt stammen musste. Er wurde aber nicht festgestellt. Die Proben ergaben keine akute Gefahr für Pflanzen und Tiere. Wasserfarbe aus Malerrückständen?

Am 23.06.2013 gelangten durch einen Betankungsfehler eines Heizöltanks auf der Haagsmühle ca. 100 ? Liter Heizöl über die Hofentwässerung in die Nette. Der Besatz eines Forellenteiches unterhalb der Haagsmühle musste getötet werden. In ruhig fließenden Teilen der Nette war der Schaden geringer als in schnell fließenden. Besonders hinter Stromschnellen wurden reduzierte Tierbestände im freien Wasser als auch in dem unter Wasser befindlichen Uferbewuchs festgestellt. Hinter den Abstürzen des Rauscher Parks und hinzer der Staunauer Nettegut war kein Leben mehr anzutreffen. Entschädigungen sind keine gelaufen. Öllieferant und Kunde streiten noch um die Schuldfrage.

Am 20.06.2012 bedeckte ein dicker bräunlicher Schaumteppich die gesamte Breite der Nette, bemerkt an der Noldensmühle in Plaidt. Auch in Ochtendung wurde ein so nie dagewesener Schaumteppich bemerkt. Die Polizeiinspektion Andernach wurde alarmiert. Proben wurden genommen. Verursacher nicht festgestellt. Proben nicht aussagekräftig. Irgendwann ließ der Schaumteppich nach.

In 2011 fand am Schwimmbad in der Gemarkung Miesenheim durch Fehler im Abwassersystem ein Chloreintrag in die Nette statt. Nach Meldung an die VG wurde der Fehler behoben.

Fäkalienunfall aufgrund verstopfter Abwasserleitung der VG Pellenz

Unfallort: Dreistufenwehr der Nettemühle Miesenheim – Igelskaul

Im März 2010 wurde die Wiese dort durch Fäkalien auf einer Fläche von mindestens 1000 qm verunreinigt. Es handelt sich um eine Senke, niedriger als das Höhenniveau des Netteufers. Sie muss am Tag des Geschehens mit dem Abwasser gefüllt gewesen sein und dadurch eine Ausdehnung von mindestens 1000 qm erreicht haben. Nachdem erste Stellen den Unfall entdeckt hatten, muss veranlasst worden sein, die Brühe in die Nette zu verbringen. Sie wurde nach dort verbracht!

Am 26.03.2010, dem Tag der Entdeckung dieses in der Vergangenheit liegenden Vorkommnisses durch Mitglieder der Arge, ließen alle Spuren auf obige Ausführungen schließen. Am 11.04. fand eine Ortsbesichtigung mit der Polizei Andernach statt und es wurde Anzeige erstattet. Diesen Beamten war bis dahin von diesem Vorfall nichts bekannt.

Bei einem später stattgefundenen Gespräch mit der VG-Verwaltung wurde bestätigt, dass die Fäkalien sich aus den dort vorhandenen Einstiegsschächten herausgedrückt hatten. Irgendjemand hatte einen Baumstamm in die Abwasserleitung eingebracht. Der hatte dann zu der Verstopfung geführt und diese wiederum zu der verheerenden Überschwemmung des Wiesengeländes.

Am 21.11.2009 wurden zwischen der RR Nettehammer am kleinen Sportplatz in Miesenheim und dem Dreistufenwehr 11 mittlere bis große Laichgruben von Bachforelle, Meerforelle und Lachs gefunden.

Im März 2010 ereignete sich dieser Unfall.

Im September 2010 wurde die Strecke Spielplatz Miesenheim bis Dreistufenwehr elektrisch abgefischt. Es konnte keine Brut aus diesen 11 Laichgruben festgestellt werden. Die Gelege waren komplett vernichtet worden.

Tote Regenbogenforellen am Bypass

Am 20.08.2009 wurden im Bereich des Wehres Nettegut, vor dem Einlauf zum Bypass, eine größere Menge toter Fische - Regenbogenforellen - festgestellt. Es war wohl sofort ersichtlich, dass es sich nicht um das Ergenis eines Fischsterbens in der Nette handelte. Die Fische lagen nämlich teils auf einem großen Haufen und teils verpackt in einem blauen Müllsack in der Nette. Die Kreisverwaltung, die Polizeiinspektion Andernach und die Kripo Koblenz wurden benachrichtigt. Die erschienenen Beamten aus Andernach vermuteten eventuell einen Zusammenhang mit einem in jüngerer Vergangenheit verübten Fischdiebstahl aus einem Teich bei Miesenheim. Sie entnahmen einige Kadaver für eine Untersuchung. Es wurden etwa 200 bis 300 tote Fische geschätzt mit Gewichten zwischen 150 bis 750 Gramm. Über ein späteres Ergebnis der polizeilichen Ermittlungen wurde nichts bekannt.

Am 19.04.2008 brach im Steinsägewerk Katzenberg der Fa. Rathscheck am Klärbecken im Hang über dem linken Netteufer in Höhe des Bernardhofes ein Teil der netteseitig gelegenen Wand bis auf das Beckenfundament weg. Fast der gesamte Sägeschlamm (vielleicht 10 cbm Feinsediment?) ergoss sich den Hang hinunter in die Nette. Das Nettewasser war in Plaidt noch so weiß, dass zunächst von Milcheintrag ausgegangen wurde. Die Verfärbung gegann erst nach über 4 Stunden nachzulassen.
Für Brut (die bei vielen Arten gerade aufgekommen ist) ist der Schieferschlamm tödlich. Schaden ist so nicht zu schätzen und auch nicht zu messen. Dazu werden intensive Elo-Befischungen im Jahr 2008 notwendig sein. Polizei Mayen war informiert.


Kraftstoffkanister in Fischtreppe

Am 15.09.2009 fand eine routinemäßige Reinigungsaktion im Bereich des Wehres Nettegut statt. In einer Kammer der Fischtreppe war ein herkömmlicher 20-Liter-Kraftstoffkanister verklemmt, Er wurde entfernt. Er wies an einer Seite ein vielleicht mit einem Beil geschlagenes Loch auf. Er war leer, roch aber noch sehr stark nach Dieselöl. Eine Ölfahne war auf dem Wasser nicht sichtbar.

     

  


Besonderheiten